Männer und Frauen - eine wahre Geschichte
Schock: Zickentheater
tötet Stimmung
In der Höhle ist´s noch still,
der Mann denkt nach, er will
mit den Kumpels was erleben;
geh´n wir doch mal was erlegen.
Man rafft sich auf, greift zum Speere,
kämpft noch mit der Morgen-Leere
im Gehirn, da hört man schon
Mammuts brüllen, toller Ton.
Jetzt werden auch die Damen wach,
`Mist, dieser Morgen danach`.
Der will doch wohl kein Frühstück ?
Hunger beflügelt das Jagdglück !
Die Kerle rennen los ein Stück,
genießen jetzt den Tunnelblick.
Den braucht, wer auf der Jagd
erfolgreich ist, danach die Knochen nagt.
Das schützt ihn vor der Überlegung,
was in der Höhle vor sich geh´n könnt`.
Frau bespricht, was `Mann` so kann
und ob er auch des nachts gewann.
Die Chefin spricht sodann vom Speere,
als wenn sie selbst das Mammut wäre.
Und gibt dann mächtig an:
`Meiner bringt heut das größte an!`
Das war ein Fehler, garantiert,
am Abend wird sie abserviert.
Ihr Kerl kann machen, was er will,
kapieren wird er wohl nicht viel.
Jetzt kommen sie heim zu ihren Frauen,
ein Mammut in den Abschlepptauen.
Und die Angeberin tönt wieder:
`Meiner stieß das Mammut nieder!`
Ist es zäh, ist es zu klein ?
Da wird doch wohl ein Fehler sein !
Der Rest der Damengruppe
nimmt Rache, ihr ist´s schnuppe.
Nur der Mann ist überrascht:
`Hab ich denn was falsch gemacht ?
Das Mammut ist doch ultragroß,
wo ist die gute Stimmung bloß ?`
Höhle gemütlich, Mammut heiß,
besser geht´s nicht, wie man weiß.
Nur die Stimmung hat `nen Kater
wegen des Gens für Angebertheater !
Diese Story sei komplett gelogen,
behaupten Evolutionsbiologen.
Doch wie kam das Gen zum Menschen,
wenn nicht durch Paarungssequenzen?
Wie wir wurden, was wir sind.
Ob es bei diesem Gedicht über Männer und Frauen um den Neandertaler oder einen Stamm von frühen modernen Menschen geht, ist eigentlich egal. Diese Satire beschäftigt sich mit der Frage, ob sich seit unserem Leben in der Höhle oder der Jagd auf Mammuts wirklich so viel verändert hat. Und offensichtlich ist das nicht Fall. denn diese liebenswerte Geschichte über Frauen und Männer kommt uns allen bekannt vor. Überall dort wo sich Menschen treffen, wirken offenbar die alten Muster und Mechanismen unserer vorzeitlichen Gene. Ob nun Höhle oder Geburtstagsfeier, im Beruf oder beim Hobby: Nur selten geht es richtig entspannt zu. Ob Frauen oder Männer, jede dieser beiden Spezies geht ganz anders mit sozialen Kontakten um und stellt die eigene Position in gewissen Arten von Konkurrenzverhalten klar. Das ist gut und normal. Aber man kann schon etwas darüber lächeln, dass das alles schon immer so war. Dieses Gedicht über Frauen und Männer eignet sich bestens als Vortrag oder amüsante Rede über Frauen und Männer. Es ist zum Lachen und Nachdenken.... über uns selbst. Vielleicht ist die Schlussfolgerung sinnvoll: Nicht alles so ernst nehmen!