Teufelsgeschichten und Gedichte über den Teufel

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Erst die Literatur hat mit Goethes Faust die wahre Natur des Teufels einem breitem Publikum zugänglich gemacht und zwar mit Erklärungen, die erstmals als moderne Sichtweise bezeichnet werden können. Mit der Erfindung der Moral wurde auch deutlich, was nicht moralisch, falsch oder schlecht ist. Wie sollte man das verständlich beschreiben? Die Erfindung des Teufels, des Satans und Mephisto ist aus dem heutigen Verständnis für Kommunikation eine geniale Erfindung. Schon das Wort ist perfekt gewählt. Vom griechischen „diabolos“  (Sie kennen das: diabolisch = teuflisch) abgeleitet hat die Bedeutung „Durcheinanderwerfer“ oder Verdreher von Fakten, Verwirrer oder Verführer zum Bösen, schon die passende Richtung zu einem übernatürlichen Wesen, das für die Verkörperung des Bösen steht. Schon frühe Darstellungen verzerren das Aussehen des Teufels weit weg vom menschlichen Erscheinungsbild. Der Pferdefuß, ein Schwanz und auch schwarze Engelsflügel zeigen uns eine Natur, die Angst und Furcht verbreiten soll. Dass verschiedene Religionen den Teufel oder Satan verschieden interpretieren, soll hier nicht Thema sein.

Wir wollen die geniale Idee, die sich hinter der Figur verbirgt, aus der heutigen Sicht von Kommunikation und Marketing betrachten und würdigen. Menschen mit vielen Worten zu überzeugen, ist nur selten gelungen. Im Grunde ist der Teufel eine frühe Comic-Figur, die mit dem Bösen befrachtet wurde. Noch moderner gesagt ist er ein Werbeträger (leider ohne Honorarvertrag, wie wir ja wissen).  Der Teufel war von Anfang an ein Botschafter für alles, womit Religionen und Staatenlenker den Menschen die Unterscheidung von Gut und Böse nahebringen wollten. Natürlich immer auch mit der Zusatzbotschaft, die gerade angenehm oder zweckmäßig war. In Goethes Faust wird der Teufel menschlich. Seine Verwandlungsfähigkeit ist legendär. So kann er sich in jede Situation einbringen und diese beeinflussen. Aber das wirklich Entscheidende ist seine Fähigkeit, uns Menschen aus den Tiefen unserer Seele zu verstehen. Der Teufel erlaubt, er ist großzügig, er schenkt uns die Freiheit, die uns die Moral verbieten will. Selbst wenn die Moral in der Gestalt eines Engels vorbeischaut, sind Menschen selten interessiert. Das weiß der Teufel und es macht ihn stark. So stark, dass Dr. Faustus letztlich bereit ist, mit Blut den Vertrag zu unterschreiben und damit die Seele zu verkaufen. Nur um seinem tristen Leben zu entfliehen und endlich zu erleben, wovon er träumt. Dafür unterschreibt er mit seinem Blut und der Teufel erklärt: Blut ist ein besonderer Saft! Das ist überzeugend und so lässt sich Faust verführen. Und der Teufel lässt viele der geheimen Wünsche wahr werden. Aber der Teufel ist eben teuflisch. Die Folgen sind verheerend. Denn er kümmert sich nur um das Versprochene: Dr. Faust darf erleben. Dass aber jedes Handeln Konsequenzen hat, muss Faust auf tragische Weise durchleben und durchleiden. Auch in dieser Geschichte mit vielen Teufelssprüchen wird klar, dass es nicht so einfach ist, den einmal geschlossenen Blutvertrag wieder zu kündigen. Aber es gibt einen Weg. Unser Gedicht als moderne Interpretation des Teufels und die Entdeckung seiner Schwäche zeigt, wie es gelingen kann, uns wieder loszusagen. Und die Moral von der Geschichte: Genießen ohne Vertrag mit dem Teufel. Einfach leben und erleben. Wer sich mit der Hilfe von Engeln sicherer fühlt, dem kann mit den Sprüchen und Gedichten vom Schutzengel geholfen werden. Und die Liebe kann schon teuflisch abhängig machen.  Das zeigt unser Liebespruch, der so intensiv die Liebe zeigt, dass sie ebenfalls mit der Symbolkraft des Blutes erklärt wird. Darum kann man auch hier des Teufels Werk vermuten. Mit der Interpretation des Teufels durch unser Gedicht wird die Literatur um eine neue Sichtweise bereichert.

 


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Goethes Faust Kurzform modern

Blut ist ein besonderer Saft!

Teufelsgedicht

Das ist, was Blut am besten kann:
Dr. Faust turnte es schon mächtig an.
Der Teufel lässt uns unterschreiben....
mit Blut – das lass` mal besser bleiben.

Er braucht den Saft zur Unterschrift,
am Ende reicht es leider nicht.
Denn er will alles, will deine Seele,
auf dass sie sich in Hölle quäle.

Der Vertrag ist nicht ganz trocken,
da wird er dich erst richtig locken.
Er gibt dir Freiheit, du darfst machen.
Du lässt die dunkle Seite krachen.

Jetzt lebst Du Dank des Teufels Güte,
genießt des Lebens Wundertüte.
Den Blutvertrag hast Du vergessen,
seit Du vom Laster angefressen.

Und wie es immer kommen muss?
Der Teufel zeigt den Pferdefuß.
Die Höllenfahrt ist fällig jetzt
und deine Seele ist entsetzt.

Angesicht zu Angesicht,
der Teufel ist auf dich erpicht.
Doch wer begehrt, der ist verwundbar.
Der Vertrag ist plötzlich kündbar.

Man hat gelernt vom Beelzebub,
man trumpft halt auf, es ist genug.
Mit diesem Mut gelingt die Handlung:
Du verlangst Vertragsumwandlung.

Die Macht ist wahrhaft aufgehoben
und Kräfte haben sich verschoben.
Wo jeder will, doch keiner kann,
freundet man sich besser an!




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Liebesspruch

Blutsbrüder der Liebe

Blut, das in unserem Körper kreist,
das mit Druck und Puls unsere Sinne heizt,
das im Kreis mit Lauf seine Runden dreht,
weil mein Herz so sehr auf dich steht.

Es schwindelt mich, es turnt mich an,
wenn der Kreislauf Runden drehen kann,
weil Du, mein Schatz, mein Herz besetzt
und mich die Sehnsucht glatt zerfetzt.

Blutsbrüder werden ist zu wenig,
ich sag` dir klar das geht nicht!
Ich will, dass wir uns ganz vermischen
und alle Welt soll davon wissen!

Du bist mein Herz und Blut